Beim Spiegel-Ableger einestages verwertet der Journalist Adrian Geiges gerade sein Buch "Wie die Weltrevolution einmal aus Versehen im Schwarzwald begann" nochmal in kleinen launigen Geschichten. Mit solchen Überschriften wie "Drückerkolonnen für die Weltrevolution", "Als West-Revolutionär in der DDR-Kaderschmiede" oder "Auf geheimen Kanälen in die DDR".
Was sich hier - mit 20 bis 30 Jahren Abstand - so lustig liest, hatte aber durchaus einen ernsten Hintergrund. Es war ebenfalls der Spiegel, der am 1.1. 1990 über eine geheime Militärorganisation der DKP berichtete, die am Springsee in Brandenburg an Waffen aller Art ausgebildet wurde. Könnte es sein, dass auch in Prora auf Rügen eine solche militärische Ausbildung von westdeutschen Kommunisten stattgefunden hat? Und das sogar der heutige DKP-Parteivorsitzende einer dieser Partisanen war?
In meinem Rügen-Krimi "Aktion Störtebeker" stößt Kommissar Bratfisch bei der Suche nach einem Mörder und bei der Verhinderung eines Sprengstoffanschlages auf die neue Rügenbrücke auch auf ehemalige DKP-Partisanen. Ob sie oder islamistische Gotteskrieger, Neonazis oder ehemalige DDR-Spezialeinsatzkräfte hinter den Straftaten stecken (von privaten Mordmotiven mal ganz abgesehen), kann hier natürlich noch nicht verraten werden.
Aber eines ist gewiss: In dem Buch wird es auch einige neue Fakten zur "Gruppe Ralf Forster" (so war der Tarnname der DKP-Militärorganisation) geben. Es handelt sich schließlich um einen Faction-Thriller. Und wenn er erschienen ist, werde ich bestimmt einige dieser Tatsachen bei einestages aufschreiben. Auch wenn sie vielleicht nicht so lustig wie die Schilderungen von Adrian Geiges sind.
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