21.03.09

Verlagssuche - eine kleine Zwischenbilanz

Anfang der Woche habe ich - nach den Gesprächen auf der Leipziger Buchmesse - einigen Verlagen das Manuskript für "Aktion Störtebeker" geschickt. Von einem kam gleich am Mittwoch die Absage: "Nach Rücksprache mit meinen Kollegen von Marketing und Vertrieb haben wir uns entschieden, das Projekt nicht in Angriff zu nehmen." Schade, das war leider zu befürchten. Ein anderer Verlag hatte sich schon am Montag gemeldet und wollte einen Ausdruck des Manuskripts per Post. Also den Drucker angeworfen und das Ergebnis per Päckchen losgeschickt. Die DHL-Sendeverfolgung meldete allerdings am Donnerstag: Empfänger nicht anwesend, Benachrichtigung erstellt. Hoffentlich gehen die zum Postamt und holen das mühevoll gepackte Manuskript-Paket auch ab. Sonst springe ich im Dreieck.

Heute nun in der Post ein paar kritische Anmerkungen eines Lektors: "Auf den ersten Seiten Ihres Manuskripts werden alle sprachlichen Elemente und Klischees eines ausgelutschten Krimis bedient. Das wird so stark betrieben, dass es auffällt und nicht sehr originell wirkt. Erst über 'Brathuhn' wird die Story erträglich. Er wirkt menschlich zurückhaltend, spröde und nachdenklich. Hier gewinnt die Geschichte an Glaubwürdigkeit. Es wäre gut, die ersten zehn Seiten nochmals stilistisch neu zu fassen und die wirklich bedrückenden Allgemeinplätze der Sprache aufzulösen und ein wenig mit anderen Synonymen aufzufrischen. Ebenso müssen die Floskeln raus, bis der Leser sich eingelesen hat."

Brathuhn? Er meint sicher meinen Kommissar Bratfisch. Na ja, kann im Eifer des Gefechts passieren. Ansonsten bin ich lernfähig und auf ein gutes Lektorat kam es mir bei der Verlagssuche schließlich auch an. Da muss man dann auch harte Kritik einstecken. Aber das Schreiben geht weiter: "Ja, man kann eine solche Reihe veröffentlichen und ich glaube sogar, es wird ein Erfolg. An uns muss es nicht liegen, der Titel würde in unsere Reihe XY passen". Mit dabei ein Vertragsentwurf, der auf auf den ersten Blick ganz seriös aussieht.

Ob ich unterschreibe, weiß ich noch nicht. Erst einmal abwarten, was die anderen ins Wasser geworfene Steine so bringen. Aber mit der ersten Zwischenbilanz kann ich schon ganz zufrieden sein. Passend zum tollen Frühlungswetter. Jetzt bin ich auf die nächste Woche gespannt.