02.10.08

Stralsund wehrt sich gegen Neonazi-Aufmarsch

Da denke ich mir für meinen Regional-Krimi "Aktion Störtebeker" die schönsten Szenen aus und dann werden die doch noch von der Realität überholt. So ist einer der Verdächtigen in dem Buch ein Neonazi-Skinhead, der an einem militärischen Ausbildungscamp einer rechten Wehrsportgruppe teilgenommen hat.

Im Zusammenhang mit dem für morgen geplanten Umzug der NPD in Stralsund bin ich auf ein Blog gestoßen, in dem etwas über die Grauzone zwischen Neonazis und Verfassungsschutz zu lesen ist. So soll der frühere Stralsunder NPD-Chef Matthias Meier 1998/99 längere Zeit für die Behörde Berichte geschrieben und sich gleichzeitig als "Agent Provocateur" betätigt haben. Dort heißt es:

Mehr noch. V-Mann Meier soll auch militante und illegale Aktionen propagiert haben, ohne dass der Verfassungsschutz intervenierte. So berichtet ein 17-jähriger Lehrling, Matthias Meier habe ihn noch im Sommer 1999 überreden wollen, “in einer paramilitärischen Gruppe Wehrsportübungen” durchzuführen. Diese sollten als so genanntes Gotscha-Spiel getarnt werden. “Wir müssen uns bewaffnen”, soll Meier dies begründet haben, “irgendwann muss man kämpfen.” Mit vier NPD-Mitgliedern soll Meier 1998 den “Kampfbund Nord” gegründet haben, um die NPD auf den Untergrundkampf vorzubereiten.
So in etwa hatte ich mir das auch für den Krimi ausgedacht. Offensichtlich ist das nicht soweit hergeholt. Hoffen wir, dass die demokratischen Kräfte Stralsunds den Aufmarsch der Neonazis zum "Tag der Einheit" in der Hansestadt stoppen und deutlich zeigen, dass auch in Meckenburg-Vorpommern "Nazis unerwünscht" sind.