31.08.08

Viel zu lesen in der Sonne


Zum Schreiben ist das Wetter an diesem Wochenende viel zu schön, aber ich habe ja genug zu lesen. Also ab in den Garten und sich mit islamistischen Terroristen, Neonazis und DDR-Spezialeinheiten beschäftigt. Wahnsinn - was es darüber alles an Informationen gibt. Die bringe ich nie im Leben alle in dem Krimi unter. Vielleicht sollte ich zusätzlich zu "Aktion Störtebeker" als Regional-Krimi noch Hintergrundwissen zu dem Buch auf einer Web-Plattform bereitstellen. Google Knol wäre unter Umständen eine Möglichkeit.

26.08.08

Offensichtlich zu früh

Auf meine Nachfrage hat sich heute nochmal die Direktion der Störtebeker-Festspiele gemeldet. Offensichtlich bin ich zu früh, am Buch für die Aufführung 2009 wird noch geschrieben. Deshalb kann man mir noch nichts über einzelne Bühnenauftritte verraten. Das ist schade, denn ich plane in meinem Krimi ja auch eine Szene, die in Ralswiek spielt. Dafür hätte ich schon gerne ein paar Details gehabt.

Bis jetzt kenne ich nur das Plakat und weiß, dass nächste Jahr die neue Trilogie "Störtebekers Gold" beginnt. Darin soll es den Seeräuber in den Wirren des Hundertjährigen Krieges auf der Suche nach dem verschollenen Schatz der Templer von Frankreich über Spanien bis nach Irland verschlagen.

Vielleicht liest ja der Kollege, der gerade das Drehbuch für die Störtebeker-Festspiele 2009 schreibt, eines Tages dieses Posting und kann mir ein paar Tipps geben. Oder sonst ein Mitwirkender.

Ansonsten muss ich meine Phantasie bemühen und das Ganze etwas allgemeiner beschreiben. Bestimmte Sachen sind bei dieser Aufführung ja ohnehin in jedem Jahr gleich. Und nächsten Freitag kommen mir direkt vor der Bühne bestimmt ein paar gute Ideen.

25.08.08

Störtebeker, ich komme

Meine Rügen-Pläne werden konkreter. Nächste Woche fahre ich auf die Insel. Die Unterkünfte in Stralsund und in Prora sind ebenso gebucht wie der Leihwagen. Ich will möglichst mitten im Geschehen meines Insel-Krimis sein - deshalb das Appartment mit Internet-Anschluss in Prora. Außerdem befindet sich dort ein nettes Literaturcafe direkt vor der Haustür.
Auch die Leitung der Störtebeker-Festspiele hat sich auf meine Anfrage sofort gemeldet: Für nächsten Freitag (dem vorletzten Auftritt in dieser Saison) liegt eine Pressekarte für mich bereit und zum Fortgang der Störtebeker-Saga in den nächsten Jahren schrieb mir Intendant Peter Hick:
Der neue Zyklus hat 2007 begonnen. Im Rahmen des Zyklus, der bis 2012 geht, also über 6 Jahre, gibt es die Trilogie "Störtebekers Gold", die im nächsten Jahr beginnt. Der Untertitel des Teil 1 hat den Titel: "Das Vermächtnis". Da wir nie den legendenhaften Reichtum Störtebekers behandelt haben - er soll ja den Hamburger Ratsherren für seine Freilassung, ein Armdicke Goldkette die das Rathaus umschlingen könne, angeboten haben, wird dies in einer Nebenlinie als durchgehend roter Faden, über drei Episoden, abgehandelt. Danach gibt gibt es 2012 Holland & Hamburg - sprich Festnahme und Hinrichtung.

20.08.08

Ein Verleger meldet sich

In den letzten Wochen habe ich schon fast 80 Seiten von "Aktion Störtebeker" geschrieben. Es ging mir eigentlich ganz gut von der Hand. Natürlich muss ein Manuskript immer wieder geändert werden. Etwa wenn einem was Neues einfällt oder die erste Idee vielleicht doch nicht so genial ist, wie ursprünglich gedacht. Aber darauf bin ich eingestellt und im Computerzeitalter ist das ja auch kein Problem.

Weniger gut kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass die ganze Arbeit womöglich für den Papierkorb ist. Etwa weil ich keinen Verlag für das Manuskript finde, obwohl - so die einhellige Meinung der erfahrenen Autoren aus den Workshops - heute ein großer Bedarf an guten Regional-Krimis da ist und einem fast jeder Text aus den Händen gerissen wird.

Also mache ich die Probe aufs Exempel und schicke heute morgen ein Exposee, eine 30-seitige Textprobe im Normformat und eine Bibliobiographie von mir an einen kleinen, aber feinen Verlag. Der ist auf Regional-Krimis spezialisiert und hat eine spezielle Reihe für die deutschen Nord- und Ostsee-Inseln. Das würde ja haargenau passen. Allerdings waren die erfahrenen Krimi-Autoren, die ich in den Seminaren kennengelernt habe, auch alle der Überzeugung, dass man als Anfänger erst mit einem fertigen Manuskript an einen Verleger herantreten sollte. Denn schließlich kennt der einen nicht und muss befürchten, dass der Newcomer einen angefangenen Text womöglich nie zu Ende bringt.

Diesen gutgemeinten Rat habe ich heute morgen ebenso in den Wind geschlagen, wie den Hinweis, sich nicht nur auf einen einzigen Verlag zu verlassen. Sondern das Exposee besser an zehn oder fünfzehn Verlage gleichzeitig zu verschicken. Denn wenn man die nacheinander abklappert, kann man alt und grau werden. Antwortzeiten von ein paar Wochen sind in dieser Branche keine Seltenheit. Na warten wir mal ab, wie der erste Verlag reagiert.

Es ist kurz nach Mittag und das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung der Verleger himself. Er hat mein Exposee und den Mustertext gelesen, findet es gut und will deshalb auch gleich den Rest des bisher geschriebenen Manuskripts. Den knöpft sich jetzt seine Lektorin vor und dann meldet er sich wieder. Auf jeden Fall hat er "großes Interesse", den Krimi zum Sommer 2009 rauszubringen. Und er gibt mir auch gleich ein paar konkrete Tipps. Zum Beispiel, immer daran zu denken, dass die Masse der potenziellen Leserinnen und Leser auf Rügen Urlauber aus dem Westen sind. Und die können mit vielen DDR-Begriffen gar nichts anfangen. Insgesamt eine nette Fachsimpelei.

Das war ja ein Schuss ins Schwarze. Wenn jetzt auch noch die Lektorin von dem Text begeistert ist, habe ich die erste Hürde genommen. Dann wird es wirklich ernst. Am Besten fahre ich die nächsten Tage mal nach Rügen, sammle vor Ort noch mehr Eindrücke, rede mit ein paar wichtigen Leuten und schreibe direkt weiter am Manuskript.

15.08.08

Der Plot und die Protagonisten

In den Krimi-Workshops habe ich gelernt (und in der Fachliteratur steht es ähnlich), dass man zuerst die Charaktere des Romans entwickeln soll. Denn die handelnden Personen ("Protagonisten") tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Handlung (der "Plot") in einem Spannungsbogen bis zum Höhepunkt entwickeln kann. Also habe ich auch damit angefangen.

Mein Held ist Polizeihauptkommissar Kurt Bratfisch (61) von der Kriminalpolizeiinspektion Stralsund, der in Bergen auf Rügen wohnt und - eine Besonderheit in der deutschen Krimilandschaft - aktives Mitglied der Linkspartei ist. Er muss sich in diesem Fall sowohl mit seiner eigenen Vergangenheit in der DDR und den nach der Wende in führende Positionen gelangten „Besserwessis“ auseinandersetzen. Der 20. Jahrestag des Mauerfalls 1989 bildet ebenso den Rahmen der Handlung wie die Bundestagswahl 2009, da die Bundeskanzlerin ja auf Rügen ihren Wahlkreis hat. 

Unterstützt wird der eigensinnige Bratfisch von der jungen Kriminalkommissaranwärterin Mandy Thi Pham, deren Eltern aus Vietnam stammen und die ständig mit dem Chaos in ihrem Privatleben kämpfen muss.
 
Eines Tages - und jetzt sind wir schon mitten in der Handlung - wird am wilden Südstrand von Göhren die Leiche von Helmut Melz gefunden, erstochen. Er war an der Offiziershochschule der Nationalen Volksarmee der DDR in Prora auf Rügen tätig. Die beiden Ermittler suchen zunächst im privaten Umfeld des Ermordeten nach dem Täter, stoßen aber schnell auf Spuren aus dessen DDR-Vergangenheit. Als sie auch noch Hinweise darauf entdecken, dass die neue Rügenbrücke Ziel eines Anschlags werden soll, weitet sich der Kreis der Tatverdächtigen weiter aus: Islamisten, Neonazis oder ehemalige Mitglieder von DDR-Spezialeinheiten - alle haben ein Motiv, die notwendige kriminelle Energie und das Handwerkszeug, um ein Blutbad auf Deutschlands größter Insel anzurichten.

Ob und wie es dem eigensinnigen Kommissar Bratfisch und seiner mandeläugigen Assistentin gelingt, den wirklichen Mörder ermitteln und die Sprengung von Rügens neuem Wahrzeichen verhindern, kann hier natürlich noch nicht verraten werden. Auch wer der Gegenspieler oder die Gegenspielerin der beiden Polizisten ist, ergibt sich erst im Verlauf der Handlung. Und die Rolle des Bundeskriminalamtes, dass den Fall von der Stralsunder Kriminalpolizei übernimmt, ist ebenfalls ein Thema für sich.

In meinem Computer befindet sich dank der Software Writer's Café auf jeden Fall schon ein kompletter Ablauf der Story inklusive "Karteikarten" mit Beschreibungen der einzelnen Charaktere und Orte. Jetzt muss nur noch weiteres "Fleisch" an die Geschichte.

12.08.08

Was soll dieses Weblog?

Mit diesem Weblog will ich die Entstehung eines Regional-Krimis mit dem Arbeitstitel "Aktion Störtebeker" begleiten, der auf der Insel Rügen im Sommer 2009 spielt und an dessen Manuskript ich gerade arbeite. Er soll einen "Blick hinter die Kulissen" eines Autors ermöglichen und zeigen, was man so alles tun muss, bis schließlich das fertige Buch im Laden liegt. Weil ich noch nicht weiß, ob ich den Krimi unter einem Pseudonym veröffentlichen werde, bleibe ich einstweilen anonym und verberge mein Gesicht hinter dem Konterfei von Klaus Störtebeker.

Natürlich will ich nicht allzuviel über die Handlung des Buches verraten, den ihr, liebe Leserinnen und Leser (ich duze euch der Einfachheit halber, ok?), sollt "Aktion Störtebeker" ja später kaufen und wenn die Spannung schon raus ist, macht das niemand mehr. Mit diesem Blog will ich vielmehr euren Appetit wecken. Gleichzeitig werde ich im Web aber auch viel von dem Hintergrundmaterial veröffentlichen, dass ich im Laufe der Zeit bei meinen Recherchen gesammelt habe und für das leider zwischen den Buchdeckeln gar nicht genug Platz ist.


Wie kam es zu der Buchidee?


Ich bin ein großer Rügen-Fan und besuche Deutschlands größte Insel immer wieder. Irgendwann einmal schoss mir am Strand von Prora die Idee in den Kopf, hier einen Krimi spielen zu lassen. Da ich bisher noch nie in meinem Leben einen Kriminalroman geschrieben habe, brauchte ich erst einmal etwas Handwerkszeug und so besuchte ich in den letzten Jahren mehrere Seminare und Workshops mit bekannten Regionalkrimi-Autoren wie Lisa Kuppler, Carlo de Luxe, Klaus Stickelbroeck, Martin Conrath und Sabine Klewe. Die Erfahrungen dort gaben schließlich im Frühjahr den Ausschlag, es selbst einmal mit dem Krimi-Schreiben zu probieren.

So was wie ein Klappentext

Um die Leser in der Buchhandlung auf den Inhalt eines gedruckten Werkes aufmerksam zu machen, wird häufig der Klappentext genutzt. Eine solche Zusammenfassung, die aber keine Auflösung verrät und nichts von der Spannung nimmt, habe ich in die rechte Randspalte dieses Blogs geschrieben. Damit auch der zufällig vorbeikommende Leser gleich weiß, um was es geht und nicht erst bis zum Beginn dieses Blogs zurückblättern muss.

Im nächsten Posting stelle ich aber trotzdem nochmal den roten Faden der Handlung und einige der Personen vor, die in dem Rügen-Krimi vorkommen sollen. Allerdings solltet ihr bedenken, dass so ein Manuskript ständig verändert wird. Deshalb werden vielleicht einige der Personen, die mir jetzt im Kopf herumspuken, am Ende vielleicht gar nicht im gedruckten Buch auftauchen. Und die Handlung entwickelt sich vielleicht auch ganz anders.