Der Stern der Piraten (gemeint ist die gleichnamige Partei!) scheint ja wieder im Sinken zu sein. Aber trotzdem bedienen sich die anderen Parteien zunehmend bei ihrem Vokabular. So kündete jetzt Linken-Vorsitzender Bernd Riexinger an: „Wir ziehen mit der Störtebeker-Abgabe in den Wahlkampf und werden das auch nach der Wahl zur Bedingung machen“.
Gemeint ist damit - wie das Blog Lafontaines Linke heute schreibt - eine Reichenabgabe, wie sie gerade vom Netzwerk Attac vorgestellt
wurde: Nach deren „Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe“
sollen die reichsten Europäer bis zu 80 Prozent ihres Vermögens
erübrigen. Im Schnitt würde auf diese Weise ein Prozent der Gesellschaft
mit durchschnittliche 50 Prozent belastet. „Das täte niemandem weh und
wäre ein Beitrag zu größerer Verteilungsgerechtigkeit“, heißt es bei
Attac - gerechnet wird mit europaweiten Einnahmen von etwa vier
Billionen Euro.
Eine charmante Idee und auch den Begriff finde ich natürlich klasse. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein Rügen-Krimi "Aktion Störtebeker" nicht an Aktualität eingebüsst hat und eigentlich ganz gut zur Bundestagswahl 2013 passt. Angela Merkel ist immer noch Bundeskanzlerin und kandididiert wieder auf Rügen und in Stralsund fürs Berliner Parlament. Dass die Neonazis vor nichts zurückschrecken, wissen wir spätestens seit der NSU-Mordserie. Und auch die deutschen Dschihadisten (jetzt gerne auch "Salafisten" genannten) treiben weiter ihr Unwesen. Nur die Störtebeker-Festspiele auf Rügen haben ab der nächsten Saison einen neuen Intendanten: Sascha Gluth, bisher strahlender Held des Epos als Störtebeker.
Wer das Buch noch nicht kennt, dem sei es vor diesem Hintergrund noch mal nachdrücklich ans Herz gelegt. Es kann online und in allen Buchhandlungen bestellt werden, außerdem ist es als eBook zum sofortigen Download verfügbar. Die "Störtebeker-Abgabe" passt auf jeden Fall ganz gut ins Bild. Hat doch schon der DDR-Arbeiterdichter Kurt Bartel (Kuba) in seiner Störtebeker-Ballade geschrieben ""Likedeeler, Likedeeler, das sind heute wir".
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