"Der Roman erzählt von einem jungen Lebensgefühl, das gegen die Verdummung und die skrupellose Vermarktung rebelliert, und hat heute längst Kultstatus erreicht", schreibt der Verlag. Im Februar 2009 erschien nun die lang erwartete Fortsetzung, in dem die Geschichte der „Rattenprinzip“-Protagonisten und ihrer Nachkommen weitererzählt wird.
Und die klingt interessant und hat auch mit den Themen meines Rügen-Krimis zu tun. Denn ein Held in dem Roman ist der inzwischen 86jährige Kommunist Karl Roth. Der "rote Karle" haut in dem neuen Krimi noch einmal richtig auf den Tisch. "Vom Nazi-Terror über den RAF-Terrorismus bis zum weltweiten Wirtschaftskollaps – Furcht, Schrecken und Dummheit sind einfach nicht totzukriegen. Doch im Ländle rumort es. Auf zum Widerstand! Während in Baden-Baden die postbürgerliche Revolution tobt, regt sich auch in Stuttgart Protest. Und Karle holt in Schramberg die Waffe aus dem Schrank", heißt es im Klappentext.
Auch wenn es viel Lokalkolorit gibt und die Protagonisten aus Kornwestheim und Stuttgart miteinander schwäbeln, will das "Wespennest" kein Lokal- oder Regionalkrimi sein. "Aber ich siedele meine Bücher immer an meinem Wohnort an. Da kenne ich mich aus", sagt die Autorin im Interview. Doch "an der bloßen Wiedererkennbarkeit" liegt ihr nichts.
Darüber, warum Uta-Maria Heim mit dem "roten Karle" den "letzten Kommunisten im Schwarzwald" zum Helden macht, habe ich noch nichts gefunden. In ihrer Biographie ist kein persönlicher Anknüpfungspunkt zu erkennen. Aber vielleicht bin ich nach dem Lesen der beiden Bücher schlauer. Gut finde ich auf jeden Fall, dass mit "Anna Blume" auch eine Katze eine wichtige Rolle spielt. Das sind interessante Parallelen zum Kater "Klimaschewski", der in "Aktion Störtebeker" ab und zu auftauschen wird.
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