10.09.08

Ein Kommissar hält sich die Nase zu

Irgendwie ist ein Buchautor ein bisschen wie Gott. Denn er kann Personen und Orte beliebig hin- und herschieben, wie es ihm in den Kram passt. Die einzige Grenze ist die eigene Phantasie. Ich habe heute verschiedene "Tatorte" besichtigt, die in dem Regional-Krimi "Aktion Störtebeker" eine Rolle spielen sollen. Die armen Einwohner dort ahnen noch nicht, dass sie demnächst als Kulisse für ein grausames Verbrechen herhalten müssen. Nur weil ein Autor sich das so in den Kopf gesetzt hat.

Die erste Szene des Buches spielt am Südstrand von Göhren auf Rügen. Dort findet ein Jogger die Leiche eines Mannes im Wasser. Ich hatte die Geschehnisse schon aus dem Gedächtnis beschrieben und wollte jetzt überprüfen, ob die Details stimmen. Im Prinzip ja, nur dass der vor sich hinfaulende Tang am Strand so stinkt, hatte ich wohl verdrängt. Oder der eklige Geruch ist nicht zu jeder Jahreszeit gleich stark. Auf jeden Fall wird mein Kommissar sich jetzt auch die Nase zuhalten, wenn er an den Tatort kommt.