07.10.08

Störtebeker-Film: Zwölf Meter ohne Kopf

Als "Neuinterpretation des Störtebeker-Mythos, das als ein historisches Abenteuer mit Witz, Verve und einer Prise Melancholie erzählt wird" kündigt die Produktionsfirma den Film "Zwölf Meter ohne Kopf - Die wahre Geschichte der Nordseeräuber Klaus Störtebeker und Gödeke Michels" an. 
 
Er soll im nächsten Jahr in die Kinos kommen und wird derzeit an der Ostsee - unter anderem auf Rügen und in Stralsund - gedreht. Der Titel bezieht sich auf die letzten Sekunden des Piraten, in denen er, schon enthauptet, angeblich noch an einer Reihe Mitstreiter vorbeisprintete, um sie so zu retten.
 
Die Hauptrollen in dem 6 Millionen Euro teuren Film spielen Ronald Zehrfeld („Der Rote Kakadu“) als Klaus Störtebeker und Matthias Schweighöfer („Keinohrhasen“) als Gödeke Michels. In weiteren Rollen sind Jana Pallaske („Phantomschmerz“), Milan Peschel („Free Rainer – Dein Fernseher lügt“), Devid Striesow („Die Fälscher“), Hinnerk Schönemann („Emmas Glück“), Oliver Bröcker („Fleisch ist mein Gemüse“) und Detlev Buck („Herr Lehmann“) zu sehen. Cosma Shiva Hagen, in einigen Berichten auch als Darstellerin angekündigt, ist wohl nicht dabei. Dafür wirken aber rund 1000 Komparsen mit, die bei einem Casting im Spätsommer in Stralsund gesucht wurden. Mit einigen Anlaufschwierigkeiten, wie zu hören war. Aber jetzt scheint die Besetzung komplett zu sein.

Die Story spielt in Ostfriesland im Jahr 1401: Störtebeker und Gödeke Michels ist die sonst so reichhaltige Beute ausgegangen. Missmutig dümpeln sie auf der Ostsee und lauern auf die nächste Gelegenheit zum Entern. Als endlich eine voll beladene Kogge am Horizont auftaucht, wird Störtebeker in der Hitze des Gefechts schwer verletzt. Er überlebt um Haaresbreite und da er dem Tod direkt ins Auge geblickt hat beginnt er, an seinem Piratenleben zu zweifeln. Doch als Störtebeker und Michels auf eine geheimnisvolle Waffe stoßen, die sie unbesiegbar macht, beginnt eine neue goldene Ära mit reichen Beutezügen gegen die Schiffe der Hamburger Hanse. 

Voller Stolz kehren die Freunde zurück zu ihren Liebschaften an Land. Klaus macht der hübschen Bille den Hof und Michel versucht, die kesse Okka für sich zu gewinnen. Doch dann rüstet die Hanse auf und die Piraten müssen sich entscheiden: Während Stötebeker sich den anstehenden Veränderungen stellt und als Bauer das alte Leben hinter sich lässt, beschließt Michels exakt so zu sterben wie er gelebt hat: Als Pirat.

Die „wahre Geschichte“ Störtebekers wird in der "Piraten-Buddy-Tragikomödie" sicher nicht erzählt. Vermutlich noch nicht einmal die Legende der Vitalienbrüder. Aber vielleicht entsteht ja wenigstens ein lustiger Unterhaltungsfilm fürs Kino.