Wie sich die Zeiten ändern: Früher haben Terroristen in tiefster Konspiration ihr blutiges Handwerk erlernt und waren froh, wenn Verfassungsschutz, BND und CIA möglichst nichts davon mitbekamen. Heute dagegen schicken sie am laufenden Band Videobotschaften aus ihren Trainingscamps. Wie jetzt ein gewisser „Abu Askar“ oder ein „Abu Safiyaa“ mit einem - laut Bild - "schockierenden Video".
Gezeigt werden in dem Propagandafilm hauptsächlich Kampfszenen im pakistanischen Grenzgebiet, das Alltagsleben in den Trainingslagern sowie eine längere Predigt eines deutschsprachigen Dschihadisten. "Zu sehen ist erstmals eine deutsche Kolonie mutmaßlicher Terroristen. In bislang unbekanntem Ausmaß wird dadurch die Anwesenheit deutscher Islamisten in Terrorlagern im pakistanischen Grenzgebiet deutlich", vermeldet dpa.
Nachdem nun sowohl die Einheitsfeiern in Berlin und auch das Oktoberfest in München unbeschadet zu Ende gegangen sind (die Rügen-Brücke steht bekanntlich auch noch!), ist jetzt "auf einer Internetseite, auf der schon mehrfach Nachrichten von al Qaida hinterlassen wurden, ein Text in arabischer Sprache aufgetaucht, in dem mit einem blutigen Anschlag in Deutschland gedroht wird, angeblich für einen Sonntag noch in diesem Monat." Was heute in den Medien sofort reflexartig Schlagzeilen wie "Droht Deutschland im Oktober ein Terroranschlag?" zur Folge hat.
Und was tun wir im November? Da warten wir vermutlich auf eine Bombenattacke an Weihnachten und haben uns an das Bild schwerbewaffneter Bundespolizisten an Bahnhöfen, in U-Bahnstationen und Airports längst gewöhnt. Denn das erhöht unser subjektives Sicherheitsempfinden. Und die Regierung freut sich, weil sich dagegen kaum ein Protest regt.
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