02.07.09

Auf der Suche nach einer El-Kaida-Kommandoeinheit in Deutschland

Laut Informationen des ZDF plant eine Kommandoeinheit der islamistischen Terrororganisation El Kaida offenbar Anschläge in Deutschland. Unter "Berufung auf Sicherheitskreise" berichtet der TV-Sender, dass "eine Gruppe mit zirka 15 Terroristen Pakistan verlassen haben, um Attacken in westlichen Ländern auszuführen." Unter den Verdächtigen seien neben Arabern, Amerikanern und Tschetschenen auch vier Deutsche.
Im Gemeinsamen Terror-Abwehr-Zentrum (GTAZ) in Berlin, in dem Ermittler der Sicherheitsbehörden aus Bund und Ländern zusammenarbeiten, werden die Warnungen laut ZDF durchaus ernst genommen. Denn darin tauchen die Namen Abu Abdul Rahman al-Najdi und Adam Gadahn auf, die als Hintermänner die Ausbildung der Terroristen in einem Trainingslager in Pakistan in der ersten Jahreshälfte koordiniert und ihre Mission geplant haben.

Nach ZDF-Informationen deckt sich die Warnmeldung mit weiteren Erkenntnissen, nach denen die Führung der El Kaida einen Terroranschlag gegen Deutschland noch vor der Bundestagswahl Ende September ausführen lassen will. Damit solle Stimmung für einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gemacht werden. Wobei nach jüngsten Umfragen ohnehin schon 61 Prozent der deutschen Bevölkerung für diesen Schritt eintritt. Was ja ohnehin schon die Mehrheit ist.

Heute - so die Süddeutsche Zeitung (SZ) - treffen sich in Berlin Vertreter von Bundesbehörden wie dem Bundeskriminalamt und dem Bundesamt für Verfassungsschutz mit den Experten des Bundesinnenministeriums, um einen Maßnahmenkatalog gegen die Bedrohung zu diskutieren. Weitere Treffen mit Vertretern der Bundesländer sollen in den kommenden Wochen stattfinden.

Auslöser für die nun erneut erhöhte Terrorgefahr - so das Blatt - seien verstärkte Reisebewegungen angeblicher deutscher Verdächtiger nach Pakistan und abgehörte Gespräche. Das "Hintergrundrauschen in der Szene ist ungewöhnlich angeschwollen", sagte ein Sicherheitsbeamte der SZ. "Sehr konkret" werde diskutiert, wie Deutschland aus der "Afghanistan-Allianz" des Westens "herausgeschossen" werden könne.

"Die betrachten Deutschland als schwächstes Glied der Kette", so der Beamte. Ein anderer Sicherheitsexperte sprach gegenüber der Süddeutschen von einem "Qualitätssprung der Gefährdungslage". Eine "merkwürdige Melange aus Al-Qaida-Leuten und anderen Dschihadisten" diskutiere, "wie Druck auf Deutschland ausgeübt werden" könne. Der Wahltermin Ende September spiele dabei "durchaus eine Rolle".

Wie so ein Szenario aussehen könnte, ist ziemlich genau in meinem Polithriller "Aktion Störtebeker" nachzulesen. Der spielt im Spätsommer 2009 auf der Insel Rügen - mitten im Wahlkreis der deutschen Bundeskanzlerin - und erscheint am 10. Juli unter der ISBN 978-3-86785-086-5 im BS-Verlag-Rostock. Dabei wird nicht nur eine Leiche am Ostseestrand entdeckt, sondern auch ein Sprengstoffanschlag auf die neue Rügenbrücke vorbereitet. Ob er erfolgreich ist und ob tatsächlich islamistische Fanatiker dahinterstecken, kann man schon bald nachlesen.