Nach einer langen Zugfahrt wieder zu Hause. Die Bilanz meines Rechercheausflugs nach Stralsund und Rügen: Äußerst positiv. Nicht nur das schöne Wetter (in den ersten Tagen) an der Ostsee, auch die vielen Gespräche. Es war vermutlich genau der richtige Zeitpunkt. Der Plot für den Insel-Krimi stand schon komplett, erste Kapitel waren schon geschrieben. Aber noch nicht so fest gefügt, dass das Ändern zu aufwändig wäre. Also ideal, um sich die gedachten Schauplätze genau anzuschauen, Details aufzusaugen und zu überlegen, ob die Szenen hier wie gedacht funktionieren können?
Manches habe ich unter dem Eindruck der Realität wieder verworfen, anderes modifiziert. Bestimmte Szenen sind auch ganz gestorben. Aber so ist der Arbeitsprozess. Bis ein Manuskript fertig ist, muss es zigmal geändert und umgeschrieben werden. Normal. Wichtig sind auch die Sinneseindrücke: Riechen, sehen, schmecken, hören, fühlen. Das lässt sich zu Hause am Schreibtisch nur schlecht nachvollziehen. Selbst bei einer blühenden Phantasie. Von daher werde ich nach dem Abschluss des Manuskripts vermutlich nochmal nach Rügen fahren. Feinschliff.
Außerdem hat die Zeit leider nicht ausgereicht, um alle wichtigen Orte für die Handlung zu besuchen. Weil es soviel zu erleben gab und das Wetter größtenteils so sommerlich war, habe ich nicht so oft am Manuskript gearbeitet, wie eigentlich vorgesehen. Irgendwie hatte ich die Illusion, dass ich mit einem fast fertigen Buch nach Hause kommen würde. Dem ist nicht so, aber das lässt sich verschmerzen. Schlimmer wäre es gewesen, bei strahlendem Sonnenschein statt am Strand im Zimmer am Computer zu sitzen. Jetzt kommen ja bald Herbst und Winter – da kann „Aktion Störtebeker“ langsam seine endgültige Gestalt annehmen.
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