16.05.09

Dabeisein ist alles: Blogs auf dem Kindle

Wer das eBook-Lesegerät Kindle von Amazon sein eigen nennt, kann damit ab sofort auch das Weblog "Aktion Störtebeker" lesen. Für eine Abo-Gebühr von 1,99 US-Dollar im Monat. Davon würde ich als Autor monatlich - so das Geschäftsmodell des Online-Buchhändlers - 60 US-Cent abbekommen, also 30 Prozent. Nicht schlecht. Allerdings ist die Beteiligung am Kindle-Publishing-Programm für Blogs derzeit für mich eher ein PR-Gag. Denn
  • um das Geld tatsächlich zu bekommen, benötigt man eine Konto bei einer amerikanischen Bank oder zumindest eine Postadresse in den USA, an die der Tantiemenscheck geschickt werden kann
  • wird der Kindle außerhalb der USA noch gar nicht verkauft, wodurch die Zahl potenzieller Abonnenten stark eingeschränkt sein dürfte
  • und schließlich ist auch der Verkauf anderer eBook-Reader in Deutschland derzeit alles andere als ermutigend. Ich habe gerade ein Interview mit der Geschäftsführerin einer großen Buchhandelsketten-Filiale in einer Großstadt gelesen, bei der in den letzten Monaten gerade einmal zwei dieser Geräte über den Ladentisch gegangen sind.
Und selbst wenn es all diese Probleme nicht gäbe, stellt sich noch eine weitere zentrale Frage: Gibt jemand zwei Dollar im Monat für Inhalte auf seinem Kindle aus, wenn er denselben Content im Web völlig umsonst erhält?

Im Moment ist deshalb die Beteiligung auf der Amazon-Plattform für mich eine Investition in eine völlig ungewisse Zukunft. Aber da das Anmelden eines Blogs ziemlich rasch geht und nichts kostet, kann man dieses Wagnis wohl eingehen. Das dachten sich wohl auch die anderen 27 deutschsprachigen Blogs (darunter viele Schweizer), die derzeit auf "Kindle Publishing" zu finden sind. Beispielsweise diese für mich sehr interessanten Neuentdeckungen:

Vielleicht werde ich ja auch das fertige Buch über diesen Weg anbieten. Ein kleiner Vorgeschmack ist da schon mal das Aktion Störtebeker-Weblog, das auf dem Lesegerät so aussieht: