Groß angekündigt lief gestern Abend im ersten Programm im MDR-Magazin "Fakt" der Beitrag (Video) "Die geheime Kampftruppe der DKP" (Skript als pdf). Warum gerade jetzt, weiß allerdings keiner so genau. Denn wirklich Neues zu dieser in der DDR ausgebildeten westdeutschen Partisanengruppe haben die Fakt-Journalisten nicht recherchiert. In der Programmvorschau heißt es:
Die Gruppe "Ralf Forster" war eine von der DDR finanzierte und ausgebildete paramilitärische Organisation, die im Erstfall in der Bundesrepublik operieren sollte. Etwa 200 DKP-Mitglieder gehörten der geheimen Organisation an. Ihre Aufgabe war es, Sabotage-Akte auszuführen, Anschläge zu verüben und Menschen zu töten. Dafür wurden die Männer im Schießen, Sprengen, Tarnen und Täuschen ausgebildet - und zwar in der DDR. Das geht aus Akten der Staatssicherheit hervor, die nach der Wende zerkleinert und später in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt wurden. FAKT hat einen der damals ausgebildeten Kämpfer getroffen.
Doch der in der Sendung vorgestellte "Lothar Oertel" hat seit 1990 so oder ähnlich schon in zahlreichen Medien über seine Erfahrungen als Unterkommandeur der Truppe berichtet. Auch was Roberto Welzel von der Stasi-Unterlagenbehörde beizutragen hatte, war nicht wirklich neu. Und die authentisch wirkenden Aufnahmen, die zur Illustration der Nahkampfausbildung in den Beitrag hineingeschnitten wurden, stammten aus alten Schulungsfilmen der NVA.
Allerdings eine Neuigkeit habe ich in dem MDR-Film doch entdeckt. In den Hintergrundinfos des Senders heißt es:
Die Ausbildung fand sowohl in der Zentralen Pionierausbildungsbasis "Am Springsee" als auch auf dem Truppenübungsplatz Streganz sowie anderen Objekten der NVA und des MfS statt.
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