16.02.09

Linke will Geschichte mit Büchern aufarbeiten

Dietmar Bartsch, Bundesgeschäftsführer der LINKEN, schrieb heute auf der Website der Partei:
Dieser Tage fiel mit ein Buch von Richard David Precht in die Hand: „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“. Über Lenin weiß ich einiges, nicht aber, ob er je dort war. Wo liegt das eigentlich, dieses Lüdenscheid? Nun, um Lenin und um Lüdenscheid geht es in dem Bändchen tatsächlich nur am Rande. Thema ist der Alltag von Linken in der alten Bundesrepublik. Ich hatte mich rasch fest gelesen in diesem heiter-nachdenklichen Report, in dem ich auch einige jetzige Mitstreiterinnen und Mitstreiter traf, deren Denken und Tun ich nun noch ein bisschen besser verstehen kann. Im jubiläumsreichen Jahr 2009 sollten wir, Mitglieder der LINKEN aus Ost und West, versuchen, mehr darüber zu erfahren, was wir erlebten und was uns prägte. Da helfen Bücher wie das von Precht oder Werner Bräunigs „Rummelplatz“ oder „Das Treibhaus“ von Wolfgang Koeppen oder „Der Turm“ von Uwe Tellkamp … und -zig Titel mehr, die zu lesen und über die zu streiten sich lohnt. Da sollten wir natürlich miteinander sprechen,  wie das war, damals in der DDR und in der alten Bundesrepublik, in BWK oder FDJ oder SDAJ oder FDGB … Dieses Aufeinander-Neugierig-Sein ist doch spannender Teil des Wachsens der neuen Partei DIE LINKE.
Ich habe "Lenin kam nur bis Lüdenscheid" als Film in einem - erstaunlicherweise - völlig ausverkauften Kino gesehen und fand in ganz nett und sympathisch. Über manche Sachen konnte ich auch richtig schmunzeln, eine kleine Reise in die eigene Vergangenheit. Unten ist als kleiner Vorgeschmack der Trailer zu sehen. 

Aber zurück zum Thema: Auch der Roman "Aktion Störtebeker", soviel sei schon verraten, wird einen Beitrag zur Aufarbeitung der linken Geschichte in Ost- und Westdeutschland leisten. Zwar im Gewand eines (hoffentlich) sehr spannenden Regional-Krimis, doch immer wieder mit Bezügen zur Geschichte.